Tja, nun ist es soweit: Morgen heisst es Abschied nehmen von Thailand. Nach sechzehn schönen und sehr interessanten Tagen erkunden wir ab morgen neue Ufer. Wir sind nun seit gestern Abend in Chiang Khong und wohnen hier im Bamboo Riverside Guest House, das direkt am Mekong liegt. Wie immer konnten wir eines der kleinen Holzhäuschen in einer hutzeligen Holzhaus-Siedlung ergattern und genießen zusammen mit unserem Untermieter, einer 20 Zentimeter langen grau-grün gestreiften grimmig dreinschauenden Eidechse, den Blick auf die gegenüberliegende Seite: Laos.
Es ist ein schönes, wenn auch etwas komisches Gefühl, dass uns nur ein „kleines Flüsschen“ von unserem nächsten, hoffentlich aufregenden, Reiseziel trennt. Heute Morgen sind wir um 6 Uhr aufgestanden, um uns den Sonnenaufgang von unserer Terrasse aus anzusehen. Doch der Blick auf den sich aus dem Mekong erhebenden Feuerball blieb uns und zwei weiteren Romantik-Suchenden leider verwehrt. Der Grund: Nebel. Blöd! Aber trotzdem sehr schön so an der frischen Morgenluft. Anschließend standen wir dann doch ziemlich alleine da, denn wir waren die einzigen, die nicht gleich weitergeeilt waren, ohne auch nur etwas den Blick auf ihre nähere Umgebung zu richten.
Den Tag über folgten wir dagegen dem Ratschlag unseres saucoolen Hostelpapas uns sahen uns etwas im Örtchen um, besuchten den lokalen Markt und holten uns wichtige Informationen für den folgenden Tag ein. Demnach stehen wir morgen früh um 6 Uhr auf, um ab 7 Uhr beim Thai Immigration Center auf unser Visa für Laos zu warten. Anschließend nehmen wir das Slow Boat und tuckern zwei Tage und eine Nacht 250 Kilometer Fluss abwärts unserem Ziel Luang Prabang entgegen. Was die aktuellen Pegelstände betrifft, darüber haben wir keine Information, aber soweit sind uns keine unangenehmen Zwischenfälle unvorhergesehener Zwischenstopps bekannt.…
Immer häufiger haben wir nun auch schon die Erfahrung gemacht, dass wir mit unserem Englisch nicht weit kommen. Gerade wenn wir in eine der zahlreichen lokalen „Essstübchen“ einkehren, die meist direkt an der Straße liegen und sich in den privaten Wellblech- oder Holzhütten der Menschen befinden, können wir uns nur mit Händen und Füßen verständigen. Aber gerade dabei ist es umso schöner anzusehen, wie sich die Leute darüber freuen, dass man sich doch verstanden hat und wir zu ihnen zum Essen kommen, auch wenn es auch schon vorkam, dass Elisabeth großzügig eine extra große Portion Fleisch bekam…
Wir mögen die Menschen hier einfach, denn sie sind zum grossen Teil unwahrscheinlich nett, freundlich, hilfsbereit und offen uns gegenüber, sparen auch nicht an Komplimenten, was Elli nun schon einige Male peinlich berührte, vor allem da sie nicht nur von Männern kommen.
Soeben haben wir uns den kleinen Night Market angesehen, der aus nicht mehr als einem Dutzend kleiner Futter- und Obststände besteht, die sich entlang unserer Straße befinden. Hier, wie auch in Chiang Rai, bieten die Frauen ihre Ware oft auf Decken an, die direkt auf dem Boden liegen. Besonders schön anzusehen sind dabei vor allem die roten und grünen Chillischoten, der Knoblauch und die Zwiebeln, die zu grossen Haufen aufgehäuft auf Abnehmer warten.
Den Abend werden wir nun vermutlich in unserem kleinen Gartenparadies verbringen. Hier liegt ein Es liegt ein Duft in der Luft, den man eigentlich nur aus dem Pflanzenschauhaus im Luisenpark kennt und die Vielzahl der tropisch bunten Schmetterlinge, die teilweise handtellergroß sind, ist umwerfend. Hinter unserem Haus sprießt der Bambus in riesige Höhen und alle Bananenstauden tragen Früchte. Wir freuen uns auf das neue Land, die neuen Leute, das neue Essen und die hoffentlich tolle Bootsfahrt auf dem Mekong, die uns bestimmt schon tolle Einblicke in die tolle Natur von Laos ermöglicht.
Wir senden euch viele Grüße und lassen etwas von uns hören, sobald wir die ersten Eindrücke unserer zweiten großen Reiseetappe gesammelt, genossen und vielleicht auch verarbeitet haben.
Bis dahin macht’s alle gut!
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