Die gute Nach­richt vor­weg: Die Gefahr, von einer Schlan­ge gebis­sen oder von einer Taran­tel gesto­chen zu wer­den ist ganau­so gesun­ken wie die, im Dschun­gel ver­lo­ren zu gehen oder im Ver­kehr zu ersti­cken bezie­hungs­wei­se von Autos über­rollt zu wer­den! Die schlech­te Nach­richt: Die Aus­sicht dar­auf, von her­ab­fal­len­den Trüm­mern erschla­gen zu wer­den oder eine der mör­de­risch stei­len Trep­pen her­un­ter­zu­stür­zen, ist nicht gera­de viel rosi­ger!


Ihr habt es wahr­schein­lich schon gemerkt: Wir sind bei den Tem­peln von Ang­kor ange­langt und bei allem Pes­si­mis­mus ist eine erns­te Sor­ge um unse­ren Gesund­heits­zu­stand nicht erfor­der­lich. Heu­te war es nun end­lich so weit und wir wag­ten die ers­ten Schrit­te in eine so unbe­schreib­lich ande­re Welt und in eine lan­ge zurück­lie­gen­de Zeit. Nach einer unru­hi­gen weil sehr mos­ki­to­rei­chen Nacht war unser Vor­ha­ben, uns um 7 Uhr auf den Weg zu den Tem­peln zu machen, zwar im Vor­aus zum Schei­tern ver­ur­teilt, aber da wir uns ent­schlos­sen haben, uns ein Ticket für eine gan­ze Woche zu gön­nen (immer­hin 60 Dol­lar!), war das dann doch wei­ter nicht so tra­gisch. So besorg­ten wir uns einen Fah­rer für den gan­zen Tag und lie­ßen es ruhig ange­hen, was auf­grund der extre­men Hit­ze und der teil­wei­se sehr weit­läu­fi­gen Gebie­te sehr rela­tiv zu sehen ist; man kann durch­aus mit Recht behaup­ten, dass wir zwi­schen­durch echt im Arsch waren.
So begann unser ers­ter Tag erst um 11 Uhr und wir nutz­ten die Zeit bis 18 Uhr damit, ers­te Ein­drü­cke von Ang­kor Wat und Ang­kor Thom zu gewin­nen. Es stell­te sich aber ziem­lich schnell her­aus, dass uns letz­te­re teil­wei­se fast zu erschla­gen droh­ten. Es ist ein­fach kaum vor­stell­bar und noch weni­ger in Wor­te zu fas­sen, was hier ein­mal vor sich ging — und es immer noch tut! Eine gro­be Ord­nung in das Laby­rinth von sich immer wei­ter und wei­ter über­ein­an­der auf­tür­men­den, inein­an­der ver­schach­teln­den und in Grö­ße und Schön­heit nicht zu über­bie­ten­den Stein­ko­los­sen zu brin­gen, erfor­der­te Kon­zen­tra­ti­on und war vor allem gegen Nach­mit­tag auf­grund der tol­len Licht­ver­hält­nis­se atem­be­rau­bend. Ein­fach gött­lich!
Den Son­nen­un­ter­gang ver­such­ten wir am Phnom Bak­heng, einem auf einem Berg gele­ge­nen Tem­pel 400 Meter von Ang­kot Thom ent­fernt, zu genie­ßen, was uns auf­grund der unge­fähr 1500 wei­te­ren Sun­set-Fans (soll­te man erwäh­nen, dass es sich bei ca. 80 Pro­zent davon zwei­fels­oh­ne um Japa­ner und Chi­ne­sen han­del­te?) doch etwas schwer fiel, zumal die Welt (zumin­dest unse­re) schon spek­ta­ku­lä­re­re Son­nen­un­ter­gän­ge gese­hen hat. So kön­nen wir die­se Erfah­rung getrost der Kate­go­rie „Pflicht­pro­gramm“ zuord­nen und wer­den uns in den nächs­ten Tagen nach mit Sicher­heit vor­han­de­nen Alter­na­ti­ven umschau­en.
Dies war also unser ers­ter Streich und der zwei­te folgt…morgen.

Wir möch­ten es natür­lich auf kei­nen Fall ver­säu­men, unse­rem Geburts­tags­kind zu gra­tu­lie­ren! Lie­be Oma Mat­hil­de, wir wün­schen Dir alles Gute und vor allem Gesund­heit zu dei­nem Geburts­tag (natür­lich erst am 13. Janu­ar!) und den­ken sehr an Dich!!!

Allen ande­ren wün­schen wir Hals- und Bein­bruch, macht’s gut!

Felix und Eli­sa­beth